"Chronik eines Missbrauchs" - tinjo!

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"Chronik eines Missbrauchs"

Themen > Schule und Erziehung

2013

"Chronik eines Missbrauchs"


Seit anderthalb Jahren ist ein Schulsozialarbeiter in Untersuchungshaft. Sein Prozess soll irgendwann dieses Jahr dann stattfinden. Im Schweizer-Fernsehen wurde am 24. Juli 2013 unter dem Titel   "Chronik eines Missbrauchs"  ein Film über diesen Fall gebracht, der mit folgendender Beschreibung eine Vorgehen aufzeigt, dass doch eigentlich zu denken geben müsste:
"Wie ist es möglich, dass ein Mensch über 16 Jahre lang Kinder sexuell missbraucht, ohne dass er gefasst wird? Der beschuldigte Schulsozialarbeiter T.B. sitzt seit eineinhalb Jahr in Untersuchungshaft. Vor einer Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung. Dennoch zeigt der Fall exemplarisch, wie schwierig es in Verdachtsfällen von sexuellem Missbrauch an Kindern ist, dass die Verbrechen überhaupt ans Licht kommen, und wie lange es dauern kann, bis es zu einer Anklage und am Schluss vielleicht zu einer Verurteilung kommt."
Natürlich sind sich fast alle einig, dass dieser "Täter" zu Recht so lange in Untersuchungshaft sitzt und dass er sowieso zu einer hohen Strafe verurteilt werden muss.
Oder ist man sich doch nicht so sicher, wenn es heisst: und es
"am Schluss vielleicht zu einer Verurteilung kommt."
Gefragt wird:
"Wie ist es möglich, dass ein Mensch über 16 Jahre lang Kinder sexuell missbraucht, ohne dass er gefasst wird"?
Könnte man nicht auch fragen:
"Wie ist es möglich, dass ein Mensch über 16 Jahre lang mit Kindern umgeht, ohne dass ein Kind sich 'missbraucht' fühlt?"

Ich weiss, - nicht alle Kinder können sofort darüber sprechen, wenn ihnen etwas Unangenehmes widerfahren ist.

Hat sich aber auch schon einmal jemand gefragt, ob das "normal" ist, d.h. zu den unhinterfragbaren Normen unserer Gesellschaft gehört, wenn Kinder mit ihren unangenehmen Gefühlen allein gelassen werden oder Angst haben, darüber zu berichten?

Gab es denn bei den Kontakten zwischen diesem Mann und den Kinden überhaupt so Schwewiegendes, dass sich die Kinder hätten wehren müssen? Und wenn schon: war das, was dieser Mann getan hat, wirklich so schlimm, dass es gerechtfertigt ist, ihn anderthalb Jahre in Untersuchungshaft zu behalten und weiter seiner Freiheit zu berauben?

Was, wenn die Strafe niedriger ausfällt, als seine bereits abgesessene Haftzeit?  
Es ist doch offensichtlich dass er zu einer höheren Strafe verurteilt werden muss, sonst müsste man ihm ja eine Entschädigung zahlen.

Also ist die Unschuldvermutung nur eine Farce.

Genauso ist auch dieser Film aufgebaut und auch die Meldungen zu diesem Fall. Man gibt sich zwar vordergründig "gerecht" und will nicht vorverurteilen, macht aber gleichzeitig genau das Gegenteil, indem man alles so dramatisiert und keinen Zweifel lässt, dass da ein Fall aufgedeckt wurde, der zu verheerenden Folgen geführt hätte, wäre man nicht "endlich" diesem "Monstrum" auf die Schliche gekommen.

Im Mai kommt die Initiative „Pädophile sollen nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen"  zur Abstimmung.
Im Schweizer Fernsehen gab es letztes Jahr zumindest zwei Sendungen zum Thema „Pädophilie", bei denen – wie schon so oft – nur über „Pädophilie" und „Pädophile" debattiert und dokumentiert wurde, nie aber wirklich Betroffene zu Worte kommen und nur solche wissenschaftliche Erkenntnisse erwähnt werden dürfen, die alte Vorurteile bestätigen. Es werden immer nur Leute und deren Meinungen berücksichtigt, die in keiner Weise bestehende Normen und Gesetze in Frage stellen. Gegensätzliche Darstellungen und verschiedene Meinungsäusserungen sind doch sonst auf jedem Gebiet gang und gäbe und bedeuten doch noch lange nicht, dass damit auch schon alles „über den Haufen" gerührt wird.

  • Wie ist es möglich, dass bei bei SF nicht umfassend vor allem vor einer Abstimmung auch zu einem so schwierigen Thema orientiert wird?

  • Wie ist es möglich, dass eine Sendung, die eindeutig gegen die  „Unschuldsvermutung" verstösst, gesendet und sogar an weitere Sender vermittelt wird? (3sat, am 15.01.2014)


Auch bei einer weiteren Sendung des letzten Jahres wurde vom SF sehr einseitig über das Thema orientiert und Fälle so miteinander verquickt, dass am Schluss (fast) alle überzeugt wurden, dass „Pädophile" eben doch zum Schlimmsten gehören, das es auf dieser Welt gibt. Da drangen auch schlaue und scheinbar gutmeinende Bemerkungen eines Oberstaatsanwaltes Andreas Brunner und Psychiaters Frank Urbaniok nicht durch, denn immer sind alle zu Wort kommenden sogenannten Fachleute sich einig: „Pädophilie" richtet immer nur Schaden an. Was nützt es da einem Betroffenen, wenn man ihn wegen seiner Veranlagung nicht vorverurteilen soll, es aber doch mit allen einseitig ausgewählten wissenschaftlichen Begründungen immer wieder tut?    

Es gäbe genügend neue, aber auch alte wissenschaftliche Dokumentationen, die zeigen, dass „Pädophilie" eben etwas ganz anderes ist, als immer nur „Kindsmissbrauch". Zum Beispiel gibt dieses Buch einen kompetenten Überblick zu allen Fachberichten, und der Verfasser geht das Thema von allen Seiten an und hätte eine grosse Anerkennung verdient

Stattdessen werden – nicht nur bei SF – immer nur negative Meldungen zum Thema gebracht und wird wie im Fall von Tibor B. peinlichst vermieden, einmal abzuwägen und genauer abzuklären, ob dieser vorher so hochgelobte Pädagoge nicht doch auch Gutes geleistet hat und den Kinder letztlich doch mehr geholfen als geschadet hat. Bei ihm gilt ja immer noch die Unschuldsvermutung und somit dürfen auch die vorher so gelobten Leistungen nicht einfach ins Negative gekehrt werden.

>>> siehe auch hier <<<

>>> und hier <<<

 
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