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Sehr geehrte Frau Boss,
„Forscher der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel testen einen Pädophilen-
Bereits der Untertitel Ihres Berichtes ist verwirrend: Wenn es sich um einen „Pädophilen-
„um abweichende sexuelle Triebe von Straftätern zu messen. Konkret wollen die Forscher damit Pädophile erkennen. Gelingt dies, wäre das eine Zeitenwende in der Gerichtspsychiatrie, speziell in der Beurteilung gefährlicher Sexualstraftäter."
Warum soll dies eine Zeitenwende bedeuten, wenn „Pädophile" also solche gegen ihren Willen erkannt werden können? (Sollen sie ghettoisiert oder gar eliminiert werden wie damals die Juden – wäre das die „Zeitenwende", etwa zu einem neuen „tausendjährigen Reich"?)
«60 Prozent der wegen Kindesmissbrauch verurteilten Täter sind nicht pädophil. Es scheint deshalb bei Ersttätern sinnvoll herauszufinden, ob sie eine pädophile Präferenz haben oder nicht.»
Diese 60 % reagieren also auf diesen Detektor nicht „pädophil", haben also die Chance, besser davon zu kommen. Ist das Absicht oder nur eine unterschlagene Bemerkung dazu, dass ein solcher Detektor eben gar nichts ändern kann, an der Tatsache, dass die Mehrheit der „Kinderschänder" sich eben nicht aus Liebe zu Kindern an diese heranmachen, sondern aus reiner Lust an Sex. Dass dabei ihr Lustobjekt ein Kind ist, liegt nur am leichteren Zugang zu einem solchen.
„Parallel zu den Baslern bereiten auch Zürcher Forscher solche Gehirntests vor. Auch sie wollen damit Pädophile eruieren. Dort leitet Andreas Mokros von der Psychiatrischen Uniklinik das Projekt."
Haben Sie richtig nachgefragt: Will man mit diesem Projekt „Pädophile eruieren" oder will man gegen den „Missbrauch" von Kindern präventive Mittel schaffen?
„Maschinen, die Pädophile erkennen sollen – wozu?"
Ja, wozu denn?
Will man solche präventiv erkennen, ohne dass sie von sich aus Hilfe suchen, ist das ein unzulässiger Eingriff in die Menschenwürde und eine Diskriminierung einer Minderheit.
„«Mit dem Test, den wir jetzt entwickeln, hoffen wir, die Objektivität eines Befunds wesentlich verbessern zu können.»
Es ist doch nichts als normal, dass wirklich „Pädophile" auf Bildern von Kindern anders reagieren als sogenannt „Normale". Da ist sich ja sogar die Wissenschaft einig, dass sich „Pädophilie" nicht wegtherapieren lässt, also findet diese Maschine nichts anderes heraus, als schon immer klar war.
Liegt es also an Ihrer Berichterstattung, dass ein wirklich normal denkender Mensch sich ärgerlich fragt, wie hier scheinbar Geld für etwas verschleudert wird, das nichts anders wäre, als Selbstbefriedigung dieser Forscher auf Kosten der Steuerzahler.
Die Vermutung von Mokros ist phänomenal:
„Mokros erklärt: «Wir gehen davon aus, dass die Ablenkung durch Kinderfotos bei Männern mit einer pädophilen Neigung stärker ausfällt als bei nicht pädophilen Männern.»"
Ist das ein Wissenschafter, der etwas nachweisen will, das für jeden normal denkenden Menschen doch als Selbstverständlichkeit angesehen wird?
Es müsste Ihnen als Journalistin auffallen, dass Mokros hier etwas sagt, das die „Pädophilen" als die Gefährlichen ausscheiden will, während bei „Zufallsmissbrauchern" keine Wiederholungsgefahr besteht. Es scheint also wirklich, dass nicht „Kinderschänder" erkannt werden wollen, sondern „Pädophile" weil diese auf Kinder anders reagieren.
Die wirklich interessante Erkenntnis aus diesen Tests wäre das, was Graf zu Konsumenten von „Kinderpornographie" sagt:
„«Die wissenschaftlichen Resultate sind vielversprechend. Im Test können die beiden Gruppen der Internetkonsumenten und der Kindesmissbraucher klar unterschieden werden», sagt Graf".
Graf ist vorsichtig – und ich zweifle daran, dass er an Ihrer Berichterstattung Freude haben wird.
Sie betonen – wohl ungerecht gegen die Forscher – eine einseitige Absicht, einfach „Pädophile" von „normalen" Menschen unterscheiden zu können.
„Für Graf ist wichtig: «Wir müssen mit dieser technischen Entwicklung sehr sorgfältig umgehen. Solche Tests sind nicht nur ethisch-