Weisse Schafe - tinjo!

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Weisse Schafe

Themen > Politik > Lumengo

frei übernommen aus ARCHIV: 12.Nov. 2010: "die weisse Weste..."

«Wer sich ohne klassische Netzwerke, welche über Generationen hinweg die wichtigsten Machtposition
en teilen, exponiert, muss über eine besonders weisse Weste verfügen.»

sagt die Politologin Regula Stämpfli. Und Matthias Chapman schreibt im Untertitel zu seinem Bericht

"Pioniere unter spezieller Beobachtung"

im   


„Wer in ein Gebiet vorstösst, das so bisher nicht besetzt war, stellt sich ins Scheinwerferlicht.“
Dies erfährt derzeit Ricardo Lumengo, der dunkelhäutige Schweizer ex-SP-Nationalrat.

Chapman führt weiter politische Pioniere und Pionierinnen auf, die unter öffentlichem Druck zurücktreten mussten, weil man ihnen Fehlverhalten vorwarf. Der Vorwurf aus ihren politischen Lagern:

„in öffentlichen Ämtern nicht mehr tragbar“


Das Wieder - Herstellen des Altbewährten!

Da kann höchstens in den einzelnen Fällen untersucht werden, ob zuerst das Volk oder die Partei diese zuerst umworbenen „Exoten“ wieder weg haben will. Hauptsache, die alte Ordnung ist wieder hergestellt. Man streicht sich wohlgefällig über den Bauch und kümmert sich wieder um seine eigenen Dinge.

Was mich stört an gewissen Mitbürgerinnen und -bürgern, ist ihr Schweigen. Ihre zwar stille Anerkennung von Pionierleistungen, aber ihre Unauffälligkeit in der Masse der „weissen Schafe“, die so friedlich auf der Weide sich nur um ihr eigenes Fressen kümmern. Das ist an sich ja aller Schafe gutes Recht und lebenserhaltend. Doch wir sind ja Menschen!

Exponieren kann und darf man sich in einer Masse von „weissen Schafen“ traditionsgemäss nur mit „weisser Weste“. Das heisst, wenn man über besonders „weisse Wolle“ verfügt, um die einen die Masse der Gewöhnlichen beneidet.

Um was geht es also dieser Herde der „weissen Schafe“, die eigentlich auch gerne „aus der Reihe tanzen“ würden? Sie zeigen auf die Auffälligen. Auf jenes mit Flecken auf dem weissen Fell. Sie wollen, dass dieses möglichst schnell geschoren wird. Übrig bleibt ein nackthäutiges Schaf, das nun nicht mehr durch "Flecken auf der weissen Weste" auffällt, sondern durch das, was ihm genommen wurde...

Kein Wunder, dass aus den Kommentaren zu Chapmans Bericht besonders empört auf den Abschnitt „Coachen und besser beraten“ reagiert wird.

Leute, die sich ungeschützt aus der Masse heben, bedürften einer besonderen Betreuung.

«Leute, die sich so exponieren, müssen ein Umfeld haben, welches genau auf solche Situationen achtet», meint auch Thomas Kessler, früherer Integrationsbeauftragter der Stadt Basel

Was also ist der wahre Grund, dass auffällig gewordene „Schafe“ geschoren werden?

Nicht die Fehler ihres Felles, das man ihnen wegscheren und entsorgen kann, sondern das Unbehagen der Masse, in ihren Reihen ein Individuum dulden zu müssen, das bei Nachwachsen des Felles erneut auffallen könnte.

Man wird also eher einmal zur verdeckten Beratung übergehen, wie die inneren Werte von Auffälligen endgültig einer artfremden Kultur durch Zuführung zum Schlachter dienen könnten.

Sie merken nicht, die friedlich grasenden Schafe, dass auf sie alle das gleiche Schicksal wartet.

Sie merken nicht, dass ihre inneren Werte nicht erst auf der Schlachtbank genutzt werden könnten.

Es sind ja auch Schafe, die nicht so denken und handeln könn(t)en, wie wir Menschen...


 
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