"Ursache der Pädophilie" - tinjo!

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"Ursache der Pädophilie"

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Gedanken von Beat Meier zur
FRAGE NACH DEN URSACHEN DER PÄDOPHILIE
Über die Ursachen der Pädophilie, bzw. deren Qualifizierung herrscht nach wie vor grosse Uneinigkeit in der Wissenschaft.

  • Ist sie genetisch bedingt, vielleicht vererbte Prädisposition?

  • Ist es eine der verschiedenen, dem Menschen überall und seit eh und je eigenen Veranlagungen?

  • Oder sind Umwelteinflüsse dafür verantwortlich, wie traumatische erste sexuelle Erlebnisse ("Kriegt es ein Junge mit einem Schwulen zu tun, so riskiert er, später selber sexuell pervers zu werden" oder "Er wurde selber als Kind von einem Pädophilen verführt")?

  • Ist es krankhafte Perversion?

  • Oder ist es gar schlichtweg ein tief sitzender Hang zu Eigensucht, Machtsucht, Bosheit schlechthin?


Ein gemeinsames Gen wurde bisher meines Wissens nie identifiziert und es sind, hinsichtlich der Theorie der Vererbung der Pädophilie, nur wenige Einzelfalle von gleicher Prädisposition im Familienstammbaum bekannt. Aber auch äusserliche Einflüsse sind als Grundursache bisher nicht nachgewiesen worden; zwar berichten einzelne Betroffene von selbst erfahrener sexueller Ausbeutung als sie noch Kinder waren, doch hört man zuweilen gleiches auch von Vergewaltigern von Frauen, durch entsprechende Straftaten aufgefallenen sadistisch Veranlagten, Exhibitionisten und Voyeuren.
Überhaupt sind die Lebensläufe von bekannten Pädophilen viel zu unterschiedlich und es gibt denn auch keine verlässlichen Studien, welche irgend eine, breit unter Lebensläufen Betroffener verbreitete Gemeinsamkeit aufzeigen könnte.

Man kann also argumentieren, dass es für keine dieser Varianten bislang wirklich gesicherte Erkenntnisse gäbe (fast alle Studien heutzutage konzentrieren sich auf verurteilte pädosexuelle Straftäter - oder zuweilen auch vermeintliche solche).

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die WHO heute die Pädophilie als eine Form von Krankheit einstuft. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass heute - viel mehr als früher - zunehmend jeglicher sexuelle Übergriff auf Kinder als ein "pädophiler Akt" qualifiziert wird.

Andererseits kann man durchaus ins Feld führen, dass die Pädophilie in sämtlichen menschlichen Gesellschaften weltweit vorhanden sei. Und dass sie zudem schon seit Menschengedenken und gemäss allen Überlieferungen stets mehr oder weniger gleich evident gewesen sei. Und dass sie überdies, je nach Weltgegend und Zeitepoche, teilweise diametral unterschiedlich beurteilt werde, bzw. geworden sei. Dass aufgrund solcher Eckwerte ein derartiges Phänomen also grundsätzlich nicht per se als 'Krankheit' bezeichnet werden könne.

Dagegen wird jeweils sofort mit den schädigenden Auswirkungen auf die Betroffenen, den Kindern eben, argumentiert. Dabei ist man sich allerdings nicht bewusst, dass bei weitem nicht alle Pädophilen - nach holländischen Erhebungen gar nur eine kleine Minderheit - jemals einem Kind Schaden zufügen und sich auch längst nicht alle solchen überhaupt jemals einem Kind in genital-sexueller Weise nähern. Und man vergisst dabei auch, dass die Mehrzahl sexueller Übergriffe auf Kinder gar nicht durch Pädophile, sondern durch Menschen mit einer an sich vollkommen akzeptierten Veranlagung verübt wird. Bekanntlich vergreifen sich beispielsweise sehr viele durch und durch heterosexuell veranlagte Väter an ihren oder auch an fremden Kindern. Das dürften vorwiegend Menschen sein, welche etwa unter besonderen Persönlichkeitsstörungen leiden, oder bei denen andere Ursachen für solches Handeln zugrunde liegen - was selbstverständlich beides auch bei vielen Pädophilen vorkommen kann und ohne Zweifel auch tut.

Was also ist Pädophilie; als was soll man sie qualifizieren?
Wozu auch immer man sich hierbei entscheidet; man sollte eines bedenken - und das gilt nicht nur für die Wissenschaft, für Behörden, Politiker oder andere Menschen im Rampenlicht; dies gilt für jeden Einzelnen und ganz besonders auch für die Medien:
Bevor man es qualifiziert und dann nach scheinbar einfachen oder gar radikalen Lösungen ruft, sollte man sich zunächst einmal fragen, was man über das Phänomen wirklich weiss, ob man die jeweiligen Ereignisse und Probleme überhaupt der richtigen Ursache zuordnet und vor allem, ob die verlangten Lösungen denn auch wirklich zum gewünschten Ziel führen.
Und man sollte bedenken, dass ein solches Problem - so oder so - mit Hass und versuchter Unterdrückung allein schon gar nicht gelöst werden kann. Und dann sollte man - lieber zu spät als nie - erkennen, wenn sich aufgrund solcher unreflektierter Reaktionen bis hin zur veritablen 'Hexenjagd' das Problem erst so richtig verschlimmert.

Damit wäre ein erster Schritt hin zu einer Lösung wenigstens im Ansatz eingeleitet:
In ihrer psychischen Entwicklung entsprechend gefährdete und (vielleicht erst dadurch!) für Kinder potentiell gefährliche Menschen - Pädophile und eben auch nicht-Pädophile - würden sich dann eher trauen, professionelle Hilfe zu suchen oder sich einer (unvoreingenommenen) Beratungsstelle anzuvertrauen - wovon ebenfalls eher wieder welche überhaupt entstehen könnten, dank eines nüchterneren und sachlicheren Umgangs durch die Gesellschaft mit dem Phänomen.

Es geht ja um weit mehr als um das Rauslassen legitimer Wut und das Verkünden und Ausleben von vermeintlich gerechtfertigtem Hass gegen Täter (oder gegen eine angeblich klar ausgemachte 'Tätergruppe'). Es geht hauptsächlich und vordringlich um etwas, dem solche unreflektierte Reaktionen wenig dienlich sind oder es gar ungewollt sabotieren:
Es geht um einen wirkungsvollen Schutz von Kindern.
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Beat Meier

 
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